Heute möchte ich Dir etwas über Selbstmotivation erzählen und wie man andere Menschen motiviert zuzuhören, so dass sie auch bereit sind Dinge zu ändern. Lass mich dazu ein wenig ausholen.
Vor längerer Zeit machte mich ein sehr erfolgreicher Unternehmer, der viele Mitarbeiter beschäftigt, auf etwas Interessantes aufmerksam:
Wie geht man mit Technik, einem Gerät oder Software um, welche nicht optimal funktioniert?
Man sucht den Fehler! Man interessiert sich nicht für die Details, die funktionieren. Nehmen wir mal ein Auto, dass nicht ganz so läuft, wie es sollte.
Der Mechaniker schaut in den Motorraum und versucht herauszufinden was los ist. „Mmh, die Benzinpumpe ist in Ordnung… die Zündkerzen auch, die Kompression stimmt auch, hier tropft nichts…verflixt…“ Der Mechaniker wird etwas nervös.
Die Dinge die funktionieren interessieren ihn nicht. Er versucht den Fehler zu finden. Endlich findet er heraus, dass der Auspuff verstopft ist. Gleich fühlt er sich besser und macht sich daran, die Maus aus dem Auspuff zu entfernen. Der Motor läuft, der Mechaniker ist zufrieden.
Er ist den ganzen Tag vollständig darauf spezialisiert den Fehler zu finden.
Nun geht der gleiche Mechaniker nach Hause und versucht herauszufinden, wo der Fehler bei seiner Frau und den Kindern liegt. Er stürzt sich sofort auf alles, was falsch läuft. „Wieso ist das Essen nicht fertig? Ich sagte doch…“. „Habt ihr die Hausaufgaben gemacht?“
Alle werden stinksauer. Von Motivation keine Spur. Der Haussegen hängt sofort schief. Dabei wollte er doch nur helfen. Ich muss zugeben, dass ich selbst oft in diese Falle tappe.
Menschen funktionieren vollständig anders. Die Aufmerksamkeit sofort auf die Minuspunkte zu lenken, deprimiert Menschen.
Nichts gegen gerechtfertigte Kritik. Nur, um Dinge zu ändern ist es ratsam, zuerst die guten Dinge zu finden und diese zu bestätigen. Lob kann es nicht genug geben.
Nehmen wir mal an, ein kleines Kind malt ein Bild und verschmutzt mit der Farbe auch gleich den Tisch. Wenn der Lehrer oder die Eltern als erstes auf die Verschmutzung des Tisches losgehen und auf die nicht ausgewaschenen Pinsel, beginnt das Kind zu weinen.
Besser man bewundert das Bild und lobt das Kind dafür. Daraufhin strahlt es und ist auch bereit, alles wieder sauber zu machen. Das klingt doch verständlich. Bei Kindern. Und bei Erwachsenen?
In der Praxis funktioniert es im Personalwesen, im Privaten und ja sogar im Verkauf nicht anders.
Versuche immer zuerst herauszufinden, was eine Person gut macht und bestätige dies.
Danach wird die Person „lammfromm“ und „handzahm“ und ist auch bereit die anderen Kritikpunkte anzusehen. Noch einmal: Bei Menschen immer in dieser Reihenfolge: Man macht sich daran zuerst das Gute, das was richtig gemacht wurde, anzusprechen und zu fördern und danach kümmert man sich um die Änderungen und Verbesserungen.
Das funktioniert auch bei Kunden. Hier ein Beispiel: Vor ein paar Monaten bekam ich ein E-Mail von einer Firma die Websites erstellt. In ihrer E-Mail wurde aufgezählt, was mit meiner Homepage alles nicht stimmt. Mit dieser Methode wollten sie zu einem Auftrag kommen. Es schien ein gute Idee zu sein. Nur, es funktioniert einfach nicht.
Es funktioniert viel mehr, wenn man die guten Dinge des Kunden bestätigt, lobt und bewundert. Dann ist der Kunde bereit zu kommunizieren und man wird „erhört“. Schreibe ein E-Mail in der steht, was Dir an der Firma besonders gut gefällt und Du bekommst eine Antwort. Solche positiven E-Mails bekommen die praktisch nie.
Bewundere die Produkte des Kunden, den Standort, die Firma, die guten Dinge und meine es ehrlich! Bewundere seine Geräte, Maschinen oder Dienstleistungen, sogar wenn sie vom Mitbewerber sind.
So bringst Du den Kunden zum strahlen. Er mag Dich und nun möchte er gerne mehr über Deine Produkte wissen. So funktioniert das also bei Maschinen und bei Menschen.
Und bei Dir selbst? Höre auf Dich selbst zu kritisieren oder über Dich zu ärgern. (Wenn Du das nie machst, dann trifft dieser Hinweis natürlich nicht zu). Finde auf jeden Fall heraus, was richtig läuft, was Du gut machst. Was läuft bei Dir alles richtig?
Finde noch mehr Dinge, die Du richtig machst. Toll! Weiter so!
Ich hoffe, Dir gefällt dieser Tipp und vielleicht magst Du mir dazu ein Feedback geben.
Herzlichst
Fritz Spohn
PS: Das ist übrigens das „positive Prinzip“ von unserer Arbeit bei Spohn Motivation. Unternehmer und Mitarbeiter berät man am besten, in dem man zuerst herausfindet was richtig läuft. Genauso werden auch Trainings und Coachings durchgeführt.