Das Geheimnis ein Team zu führen – 3 Methoden im Praxistest!
Effektive Führung & Teamwork: 25 % weniger Anstrengung und viel mehr Motivation
Zusammen mit meiner Frau besuchte ich einen aufregenden 14-tägigen Team & Leadership – Workshop. Es war ein Abenteuer, von dem ich Dir gerne mehr erzählen würde, doch hier möchte ich auf ein paar besondere Details eingehen.
Jeden Tag wurde eine andere Person (weiblich oder männlich) zum Teamleader ernannt. Dieser musste dann mit dem Team die verschiedensten Aufgaben in kurzer Zeit bewältigen.
Ein einfaches Beispiel: Nach grossen Veranstaltungen mussten die Möbel wieder an Ort und Stelle gebracht und zusätzlich alles gereinigt werden. Es war relativ einfach, aber eine Menge Arbeit.
Als Allerwichtigstes stellte sich heraus, klare Anweisungen zu geben bzw. zu erhalten. Missverständnisse verhinderten sehr leicht, dass man das gewünschte Ergebnis „in time“ erzielen konnte. Oft musste nachgefragt werden „was genau sollen wir tun?“.
Wir sahen uns Situationen gegenüber, die jeden Tag in Unternehmen, aber auch zu Hause stattfinden können. Nachdem man abwechselnd Führungskraft oder Teammitglied war, wurde schnell klar, wie unverständliche Anweisungen jegliche Aktivität verlangsamen.
Deswegen heißt die erste Regel:
Gib klare Anweisungen in Richtung auf ein erreichbares Ziel!
Was hat bis wann in welcher Weise zu geschehen? Viele Schwierigkeiten entstanden, weil der Teamleiter nicht saubere, klare Anweisungen gab und Leute verwirrt darüber waren, was genau sie tun sollen.
Ähnliches konnte ich auch schon in Firmen erleben, wie z.B. in einem Architekturbüro, wo die technischen Zeichner tagelang an Details arbeiteten, die so nie gewünscht waren – der Grund: unklare Anweisungen.
Aber nun zur Führung des Teams. Hier zeigten sich einige Varianten von Teamführung, die unterschiedlich gut funktionierten.
Folgende Vorgehensweisen konnte ich beobachten.
- Die militärische Methode
- Die perfektionistisch, kritische Methode
- Die positive, lobende Methode
Man war sich dieser „Methoden“ nicht bewusst, aber die meisten haben meiner Beobachtung nach, eher Methode 1 oder 2 angewendet, denn es ging ja darum, ein Ziel in extrem kurzer Zeit zu erreichen. Da lag es nahe, zuerst die Peitsche zu schwingen, um Druck zu machen. Welch ein Irrtum, wie sich später herausstellte.
Schauen wir uns die 3 Methoden etwas genauer an:
1. Die militärische Methode
ist „pushen“ auf Teufel komm raus. „Schneller, schneller, nicht so lahm, nur noch 10 Minuten, lass Dich nicht hängen, usw.“, sind Ausdrücke, die einem mit lauter Stimme an den Kopf geworfen werden. Widerrede nicht erlaubt. Das erfordert viel Kraft und Anstrengung.
Die Motivation des Teams ist bescheiden. Durch Drohungen kann man ein Team nur sehr begrenzt im Zaum halten. Kaum ist die bedrohliche Führungskraft weg, macht das Team, was es will. Es gibt Firmen, die durch einen starken „Patron“ geführt werden. Alle warten auf Anweisungen vom Chef. Echte Eigenverantwortlichkeiten und das Recht, wichtige Entscheidungen zu treffen, gibt es wenig.
2. Die perfektionistische Methode
findet Schwachpunkte und betont kritisch, wenn etwas nicht richtig oder fehlerhaft gemacht wird. Fehler finden und ausmerzen, steht im Vordergrund. Durch die Aufmerksamkeit auf Fehler verliert das Team seinen Spielgeist. Die Leute haben Angst etwas falsch zu machen oder nicht gut genug zu sein.
3. Die positive, lobende Methode
geht mit Leichtigkeit und positiver Kommunikation einher, aber durchaus mit Entschiedenheit und klaren Anweisungen in Richtung eines gewünschten Zieles.
Es gibt sehr viel Lob, wenn etwas erledigt oder gut gemacht wurde. Eher zu viel Lob, als zu wenig. Auf beissende Kritik wird verzichtet. Es kann durchaus Hinweise geben, wenn etwas verbessert werden muss. Aber die Hauptaufmerksamkeit liegt auf Bestätigen und Loben. Das motiviert unheimlich und macht die Person selbstsicherer und schneller. Wenn jemand generell nicht mitmachen will, dann soll er gehen und das Team nicht belasten.
Ein Teammitglied darf und wird auch konstruktive Vorschläge machen. Die Führungskraft versteht und fördert Ideen, die helfen, das Ziel schneller zu erreichen.
Es ist nicht unbedingt eine demokratische Methode, wie am Beispiel eines Feuerwehrhauptmannes erklärt, der sicherstellt, dass er mit seinem Team den Brand löscht. Es wird darüber keine Diskussionsrunde geben. Aber jeder Einzelne wird respektiert und geschätzt und man kann sich aufeinander verlassen. Und wenn jemand etwas geschafft hat, klopfen ihm die anderen auf die Schulter. Also viel Lob, wenig Kritik und viel Sympathie, Freundschaft und Vertrauen.
Klingt, als sei es selbstverständlich, doch das ist es nicht. Die meisten Teilnehmer mussten für sich in Theorie und Praxis alle Führungsmethoden erleben, bevor sie sich darüber im Klaren waren, wie man eine Gruppe am effektivsten führt und wie man geführt werden will.
Nach 2 Wochen hatte sich ein super Team entwickelt. Wir waren tatsächlich mindestens 25% schneller und effizienter als vorher. Es war unglaublich. Man hatte auch das Gefühl, dass man mit Leuten, die man vorher kaum kannte, durch dick und dünn gehen würde.
Möchtest Du gerne Dein Team stärken? Es gibt ein- und zweitägige Team- und Leadership-Workshops, die enorm motivieren.
Wie gefällt Dir dieser Artikel? Ich freue mich von Dir zu hören!
Herzliche Grüsse
Fritz Spohn
info@spohn.ch