Wenn ich eine Führungskraft nach Ihren Zielen oder die der Mitarbeiter frage, kommt sofort das Thema „Umsatz“ auf den Tisch. Ja, wir haben Ziele und er meint die Zahlen.
Ziele hinter den Umsatzzielen
Meine Meinung dazu: das sind Umsatzziele aber keine Ziele, wie Menschen sie sich setzen, um das Leben zu leben und glücklich zu sein.
Mit anderen Worten, man bekommt die Kuh nicht vom Eis, wenn man die Mitarbeiter anweist, dieses Jahr noch mehr zu arbeiten, als das letzte Jahr. Da lacht niemand.
Im Gegenteil, einige schlucken innerlich und sprechen nicht offen aus, dass sie eigentlich keine Lust dazu haben. Einige fangen an zu meckern oder stecken die Kollegen mit ihrer negativen Einstellung an. Man kann auch selbst in eine „Null Bock – Einstellung“ verfallen.
Zuerst die Konflikte entfernen
Es ist möglich etwas zu unternehmen und einen frischen Wind hereinbringen. Ein neutraler, externer Ansprechpartner kann dabei enorm helfen. Allerdings muss man sich mit dem Thema „Ziele“ sehr gut auskennen und auch wissen wie man mit Ärger, Konflikten und vergangenen und zukünftigen Zielsetzungen umgeht. Die erste Frage bei einem Mitarbeitergespräch sollte sein: „Gibt es etwas was Du nicht so gut findest im Job, in der Firma, im Zusammenhang mit Mitarbeitern oder Vorgesetzten?“ Man muss sich trauen diese Fragen zu stellen und wertfrei zuhören, sonst kommt man nicht an „glücklichmachende“ Zielsetzungen heran.
Worauf möchte jemand wirklich gerne hinarbeiten?
Es muss also ein persönliches Gespräch sein. Man muss den Ärger abhandeln und dann das Thema auf die wirklichen Ziele lenken. Persönliche und private Ziele/Visionen, was möchte die Person im Leben erreichen. Es kann sein, dass sich der Mitarbeiter eine schöne Reise oder in der Firma ein besseres EDV-System wünscht oder er möchte eine bestimmte Aufgabe endlich delegieren können, oder, oder, oder. Wichtig ist etwas zu finden, bei dem die Augen leuchten und die Bereitschaft da ist, dafür zu kämpfen.
An der Spitze muss eine Vision da sein, die die Mitarbeiter begeistert
Ich hatte kürzlich mit einem Firmenbesitzer im Pensionsalter zu tun, der nicht wusste, was er zukünftig machen soll. Eine Firmenleitung, die sich selbst fragt wie es weitergeht, überträgt diese Ziellosigkeit natürlich auf die Mitarbeiter. Wir konnten das vollständig aussortieren und nun arbeiten er und seine Mitarbeiter auf neue, grossartige Ziele hin.
Wenn man die privaten und geschäftliche Ziele aller Mitarbeiter versteht, kann man ein grossartiges Firmenziel hinstellen, welches das Umsatzziel fast automatisch generiert und mit dem jeder übereinstimmen kann. Dies erfordert Menschenkenntnis und Fingerspitzengefühl.
Die Motivation in Gang zu bekommen ist kein Luxus, sondern Notwendigkeit
Um die Motivation voll in Gang zu bekommen, muss man Ziele festlegen, die über Umsatzziele hinausgehen, sonst wird der Arbeitsalltag zu einer Last.
Wenn man motivierte Mitarbeiter haben möchte, dann ist es am besten, mit jedem ein Gespräch zu führen, um die Ansammlungen von Ärger zu entfernen und Motivation und Zielsetzung in Gang zu bekommen. „Zuhören“ ist hier das wichtigste Werkzeug!
Mitarbeiter erzählen einem Aussenstehenden oft mehr als dem Vorgesetzten. Der grosse Teil der Mitarbeiter ist nach diesen Gesprächen wieder voll im Boot und zieht an einem Strang und ist nun auch ehrlich bereit, das Umsatzziel mit vollem Einsatz zu erreichen.
Mit einem Unternehmerpaar sass ich kürzlich 2 Tage zusammen, um eine zukünftige Strategie festzulegen. Unsicherheiten und Fragezeichen wurden beseitigt und sie haben nun einen ausgezeichneten Plan, den sie nun voller Tatendrang ausführen.
Wohin wird es gehen und wer wird langfristig dabei sein?
Ich muss nicht betonen, dass es wesentlich ist, die Weichen für die Zukunft zu stellen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Lieber gestern, als heute.
Mitarbeiter können kommen und gehen. Wenn für sie die Zielrichtung stimmt, bleiben sie sehr gerne und übernehmen grosse Verantwortung.
Du hast sicher auch schon über obige Themen nachgedacht. Wie denkst Du darüber?
Schöne Grüsse
Fritz Spohn