„Warum muss ich etwas so oft wiederholen, bis es endlich jemand kapiert?“

Tipp: Kollegen und andere Menschen „bewegen“

Wenn ich mit Unternehmer und Mitarbeitern spreche, stellt sich heraus, dass das Thema Kommunikation oft der größte Schwachpunkt ist.

Gerade jetzt, wird Kommunikation durch die Homeoffice-Initiative und andere „Abstands“-Faktoren geschwächt. Mangelnde Kommunikation erzeugt Reibung oder ein Gefühl von Leere und staut unbemerkt eine Menge unausgesprochenen Ärger an. Mitarbeiter erzählen mir dies derzeit in fast jedem Gespräch. In solchen Fällen sollte man etwas unternehmen, aber mit Fingerspitzengefühl und sehr viel Bereitschaft zuzuhören.

Ein spezielles, anderes Detail im Bereich Kommunikation, welches immer wieder erwähnt wird, ist: „Warum muss ich etwas so oft wiederholen, bis es endlich jemand kapiert?“

Dies kommt in der Zusammenarbeit mit Kollegen, Vorgesetzten, Kunden, Lieferanten und auch im privaten Leben öfter vor als man denkt.

Wenn man schon erlebt hat, dass Leute nicht das tun, was man ihnen sagt, ist man oft schnell ärgerlich. Dadurch wird die Person ebenfalls ärgerlich und nicht gewillt Anweisungen korrekt auszuführen.

Man denke zum Beispiel an Eltern, die das Kind zum 6. Mal auffordern ins Bett zu gehen. Wenn dann ihre Aufforderungen immer unfreundlicher werden, wird das Kind ziemlich bockig und dann geht die Sache nicht gut aus. Jeder der Kinder hat, kennt das.

Warum brauchen manche Leute so lange, um etwas zu kapieren?

Dazu sollte man etwas über das Thema „Menschliches Verhalten“ wissen.

Menschen sind geistig nicht immer anwesend. Sie haben ihr Gedanken woanders, sind überfordert oder gar nicht wirklich interessiert an „noch mehr“ Kommunikationen.

Was hört eine Person wirklich?

Beispiel: Ein leitender Angestellter sagt zu einem Kollegen: „Holen Sie bitte jetzt gleich die weißen Akten mit den Nummern 12-15 aus dem rechten Lager und stellen Sie sie auf das schwarze Regal im Besprechungsraum“. Die Person hört: „Holen Sie die schwarzen Akten aus dem Lager mit der Nummer 15 und legen Sie sie auf ein Regal im Besprechungsraum“. Die Person hat einige Begriffe vertauscht oder schlichtweg überhört, wie z.B. „gleich jetzt“. Man kann sich sehr leicht vorstellen, was nun passiert. Das alles klingt nach dem Spiel „Flüsterpost“ oder „Stille Post“, dass wir als Kinder spielten. 

Oder denkst du das sei übertrieben? Dann mache einmal den Test und bitte eine Person den obigen Satz genau zu wiederholen. 

Deswegen müssen wir manchmal unsere Nachricht öfter wiederholen, damit die Gegenseite in ihren Gedanken, ein korrektes „Duplikat“ des Gesagten machen kann. Nicht jeder Mensch kann einmal gesagtes perfekt „duplizieren“. 

Die gute Nachricht: Man kann durch eine bestimmte Übung die Fähigkeit zur Duplikation enorm steigern. Wenn es dich interessiert, erzähle ich dir wie.

Wer ist eigentlich verantwortlich? Der Sender oder der Empfänger?

Die Hauptverantwortung, ob eine Kommunikation verstanden wird, liegt beim Sender, nicht beim Empfänger einer Kommunikation. 

Vier Punkte um eine Anweisung ohne Verstimmung ausgeführt zu bekommen:

 1. Aufmerksamkeit: Wenn man jemandem eine Anweisung geben möchte, sollte man vorher die volle Aufmerksamkeit der anderen Person bekommen und danach erst die Anweisung geben. Ungefähr so: „Hallo Michael“    Michael: „Ja?“   „Kann ich dich um etwas bitten?“   Michael: „Ja, klar!“ Jetzt ist die Aufmerksamkeit des Gegenübers vorhanden. Jeder versteht das, nur im Stress kümmert man sich nicht immer um solche „Details“. Dies gilt auch für Gespräche mit dem Ehepartner oder mit Kindern.

 2. Klarheit: Nun sollte die Anweisung so klar und deutlich wie möglich gegeben werden, und zwar in freundlicher Art und Weise (Mündlich oder schriftlich). Dies erhöht die Chance, dass es gleich richtig verstanden wird.

 3. Zustimmung: Bekomme die ausgesprochene oder schriftliche Zustimmung, dass die Anweisung ausgeführt wird. Die Person muss sich ohne Zwang frei dafür entscheiden können. Sie soll es ja auch selbständig durchführen. Wenn etwas zu klären ist, kläre es, aber bekomme die Bereitschaft es zu tun.

 4. Freundlich „drauf“ bleiben: Man muss in der Lage sein, eine Anweisung frisch und munter, immer wieder und in natürlicher Weise zu wiederholen, solange, bis sie vollständig ausgeführt wird. Kläre, wenn nötig, Fragen oder Einwände und wiederhole dann, was du von der Person möchtest.

Ist die Anweisung schriftlicher Natur, dann sende sie noch einmal, bis du die gewünschte Antwort bekommst. Nebenbei ist es auch ein Lernprozess für den Empfänger. Deine Gesprächspartner lernen dabei und die Dinge werden zukünftig schneller gehen.

An bestimmten Kommunikations-, Führungs- und Verkaufsseminaren üben wir dies angepasst und praxisnah. Wenn man es kann, ist das Leben für alle angenehmer. Man hat ein besseres Teamgefühl, kann effizienter und schneller zusammenarbeiten, mehr Kunden gewinnen und dabei auch noch einen zufriedenstellenden Alltag haben. 

Wie ist die „Kommunikation“ derzeit ein deiner Umgebung? Ich freue mich von dir zu hören. 

Herzliche Grüße

Fritz Spohn

PS: Die Seminare laufen wieder an und gerade habe ich wieder ein sehr erfolgreiches Seminar im Bereich Kommunikation & Verkauf hinter mir. Ja, es lässt sich machen. Für interne Mitarbeiter, Verkäufer oder Führungskräfte. Individuelle Coachings und Beratung sind sowieso machbar.